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Nosferatuspinne

Biologie

Die Nosferatuspinne ist eine ursprünglich mediterrane Art aus der Familie der Kräuseljagdspinnen, die sich seit den 1990er-Jahren auch in der Schweiz etabliert hat. Sie kommt vor allem im Tessin und entlang des Genfersees, zunehmend aber auch in urbanen Gebieten des Mittellands vor. Sie jagt nachts aktiv, macht keine Netze und ernährt sich von Insekten und anderen kleinen Gliederfüssern. Tagsüber versteckt sie sich in Spalten, unter Rinde oder in Gebäuden. Ihre Ei-Kokons bewacht das Weibchen bis zum Schlüpfen.

Lebensraum

Ursprünglich in warmen, felsigen Lebensräumen zuhause, inzwischen häufig in Gebäuden, Treppenhäusern, Kellern und auf Terrassen. In der Schweiz v. a. im Siedlungsraum bis ca. 800 m ü. M.

Mensch & Tier
Konflikte

Gelegentliche Ängste wegen der auffälligen Erscheinung und Nähe zum Menschen. Falschmeldungen über Gefährlichkeit kursieren in sozialen Medien.

Fördermaßnahmen

Keine aktiven Fördermassnahmen notwendig. Die Art breitet sich durch steigende Temperaturen und Urbanisierung selbstständig weiter aus.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Im Herbst lohnt sich ein Blick in Hauseingänge, Keller oder Treppenhäuser – dort sieht man erwachsene Nosferatuspinnen an Wänden oder in Ecken sitzen. Mit einer Taschenlampe lassen sich nachts jagende Tiere auch an Hauswänden beobachten. Wer genau hinschaut, erkennt das typische Totenkopf-Muster auf dem Vorderkörper – namensgebend für ihren „Nosferatu“-Ruf.

Status
migriert

Zaunkönig

Biologie

Der Zaunkönig ist einer der kleinsten Singvögel der Schweiz. Er brütet von April bis Juli meist gut versteckt in bodennahen Hecken, Sträuchern, Wurzeltellern, Wald, Parkanlagen. Hecken oder strukturreichen Gärten. Das Männchen baut mehrere Nester aus Moos, aus denen das Weibchen eines auswählt. Bei guten Bedingungen im Reviert verpaart sich das Männchen mit meherern Weibchen gleichzeitig. Der Zaunkönig ernährt sich von kleinen Insekten, Spinnen und anderen wirbellosen Tieren. Im Winter ist er auf schneefreie, strukturreiche Flächen angewiesen.

Lebensraum

Dichte Vegetation in Wäldern, Parks, Heckenlandschaften, Gärten und an Gewässerrändern. In der Schweiz vom Tiefland bis in alpine Lagen über 2000 m ü.M. verbreitet.

Gefahren

Lebensraumverlust durch intensive Landschaftspflege (z. B. Entfernung von Unterholz) schadet ebenfalls. Kalte Winter mit geschlossener Schneedecke können zu hohen Verlusten im Bestand führen.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Erhalt von bodennaher, dichter Vegetation wie Hecken, Totholzhaufen oder Astschichten. Naturnahe Gartengestaltung mit einheimischen Gehölzen und wilden Ecken, angepasste Pflegemassnahmen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Der Zaunkönig lässt sich gut durch seinen lautstarken, rollenden Gesang orten – oft von erhöhten Singwarten wie Wurzelstöcken oder Steinhaufen. Sichtungen sind schwieriger: Der Vogel huscht flink und heimlich durch dichtes Unterholz. Im Winter kommt er manchmal in Siedlungsnähe, vor allem in strukturreichen Gärten oder an Komposthaufen.

Status
migriert

Waldohreule

Biologie

Die Waldohreule ist eine schlanke, mittelgrosse Eule und kommt in der Schweiz ganzjährig spärlich vor. Sie jagt vor allem nachts in offenen Landschaften nach Kleinsäugern, insbesondere Wühlmäusen. Ihre Brutzeit beginnt im März, gebrütet wird meist in alten Krähennestern oder offenen Astgabeln – eigene Nester baut sie nicht. In strengen Wintern kommt es zu Ansammlungen von mehreren Waldohreulen an geschützten Tagesruheplätzen in Siedlungen. Der Schweizer Brutbestand gilt als stabil, unterliegt aber jährlichen Schwankungen abhängig vom Mäusevorkommen.

Lebensraum

Halboffene Kulturlandschaften mit Hecken, Feldgehölzen und Nadelbäumen als Tageseinstände. In der Schweiz vom Mittelland bis in mittlere Lagen verbreitet. Auch in Dörfern und Stadträndern zu finden.

Gefahren

Gefährdung durch Lebensraumverlust, Verlust geeigneter Nistplätze (z. B. Verschwinden alter Krähennester), Störungen an Schlafplätzen insbesondere im Winter.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Erhalt und Förderung von strukturreichen Landschaften mit Hecken und Einzelbäumen. Ebenso profitieren Waldohreulen von Buntbrachen und vielfältigen Wiesenlandschaften im Kulturland. Belassen alter Krähennester.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Im Winter bilden Waldohreulen auffällige Schlafgemeinschaften in dichtem Nadelgehölz oder Efeu, oft mitten in Dörfern. Wer genau hinsieht, kann sie dort tagsüber regungslos entdecken. Ihre Rufe („hu... hu...“) sind in der Paarungszeit im Spätwinter und Frühjahr nachts aus grösserer Entfernung hörbar. Geduld lohnt sich, gute Chancen bestehen bei bekannten Winter-Schlafplätzen.

Status
migriert

Waldkauz

Biologie

Der Waldkauz ist die häufigste Eulenart der Schweiz und ein typischer Bewohner von Wäldern, Parkanlagen und alten Gärten. Als Standvogel bleibt er ganzjährig im selben Revier. Er ist nachtaktiv und jagt vor allem Kleinsäuger wie Mäuse, gelegentlich auch Vögel, Amphibien oder Insekten. Die Brutzeit beginnt früh – oft schon im Februar. Gebrütet wird in Baumhöhlen, alten Spechthöhlen oder Nistkästen. Waldkäuze sind ortstreu und nutzen Reviere über viele Jahre hinweg.

Lebensraum

Bevorzugt strukturreiche Laub- und Mischwälder mit alten Bäumen, aber auch Friedhöfe, Parks und grosse Gärten mit Baumhöhlen. In der Schweiz vom Flachland bis in mittlere Höhenlagen verbreitet.

Gefahren

Gefährdung durch Verlust alter Bäume mit Höhlen, Verkehrsunfälle und Störungen an Brutplätzen. Jungvögel gefährdet durch Nesträuber wie Marder.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Erhalt alter Höhlenbäume, Anbringen grosser Eulennistkästen in ruhigen Waldgebieten oder Parks. Lichtverschmutzung reduzieren und störungsarme Rückzugsräume schaffen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Der Waldkauz ist dämmerungs- und nachtaktiv – wer ihn sehen will, braucht Geduld und Glück. Seine typischen Rufe sind besonders im Spätwinter zu hören. Tagsüber versteckt er sich gut getarnt in Baumhöhlen oder dichtem Laubwerk. Ein vielversprechender Ort zur Beobachtung ist ein ruhiger, alter Park oder Wald mit Höhlenbäumen.

Status
migriert

Distelfink

Biologie

Der Distelfink, auch Stieglitz genannt, ist ein auffällig bunter Finkenvogel. Er brütet zwischen April und August meist in Baumkronen oder hohen Sträuchern. Das Nest wird kunstvoll gebaut, oft mit Pflanzenwolle und Spinnweben ausgekleidet. Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen, bevorzugt von Disteln, Kletten und Löwenzahn. In der Schweiz ist der Distelfink ein Standvogel, kleinere Gruppen streifen jedoch im Winter umher.

Lebensraum

Offene, strukturreiches Kulturland mit Hecken, Brachflächen, Feldrändern und Gärten. In der Schweiz weit verbreitet, auch in Siedlungsnähe und bis in mittlere Höhenlagen.

Gefahren

Rückgang durch Verlust an Wildkräutern und Samenpflanzen infolge intensiver Landwirtschaft, Pestizideinsatz und Versiegelung von Flächen.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Förderung artenreicher Wiesen, Blühstreifen und naturnaher Gärten mit Disteln und anderen Samenpflanzen. Kein Rückschnitt von Wildpflanzen im Herbst.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Distelfinke lassen sich gut beobachten, wenn sie auf Disteln oder Sonnenblumen sitzen und die Samen fressen. Ihr trillernder, klingelnder Gesang ist besonders auffällig. Im Winter kommen sie gerne an Futterstellen mit Sonnenblumenkernen. Durch ihre gesellige Art meist in kleinen Trupps unterwegs. Ein Blick in verwilderte Ecken oder Brachflächen lohnt sich.

Status
migriert

Schwanzmeise

Biologie

Die Schwanzmeise ist ein geselliger, kleiner Vogel, der in der Schweiz ganzjährig anzutreffen ist. Ihre kugelige Form mit langem Schwanz macht sie unverwechselbar. Sie baut kunstvolle, rundliche Nester aus Moos, Rinde, Flechten und Spinnweben in Sträuchern oder Bäumen. Die Brutsaison ist von März bis Juni. Ausserhalb der Brutzeit lebt sie oft in Familienverbänden. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus kleinen Insekten und Spinnen, im Winter auch aus Samen.

Lebensraum

Bevorzugt strukturreiche Wälder, Heckenlandschaften, Waldränder und Gärten. In der Schweiz im Flachland und den Voralpen weit verbreitet.

Gefahren

Gefährdet durch Verlust dichter Strauchschichten, intensive Landwirtschaft und Brutverluste durch Wetterextreme.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Förderung von Hecken und Strauchgruppen, angepasste Schnittpflege im Frühjahr. Naturnahe Gärten mit vielfältigen, und dichten Gehölzen oder Sträuchern bieten Nahrung und Brutplätze.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Box Beobachtungstipps

Schwanzmeisen sind oft in kleinen, lebhaften Gruppen unterwegs und sind durch ihre leisen, hohen „si-si-si“-Rufe schon von Weitem zu erkennen. Sie bewegen sich flink auf Zweigen, oft kopfüber, auf der Suche nach Insekten. Besonders gut im Winter zu beobachten, wenn das Laub fehlt und die Tiere vermehrt in die Siedlungen kommen.

Status
migriert