Städte bieten vielen Wildtieren Lebensräume, doch sind diese im Zug der Verdichtung der Siedlungsräume stark unter Druck. Würden bei der Stadtplanung auch Wildtiere und ihre Bedürfnisse einbezogen, wäre ein Neben- und Miteinander von Bevölkerung und Natur möglich und könnte besser gefördert werden. Dies ist das Ziel von Animal-Aided Design, einer Methode, die den Schutz und die Förderung von wild lebenden Tieren und Stadtplanung auf lokaler Ebene miteinander in Einklang bringen will. In einem Beitrag im Schweizer Radio SRF 1 vom 16.11.2021 erklärt der Biologe Wolfgang W. Weisser von der Technischen Universität München die Hintergründe der Methode von Animal Aided Design. Dabei werden die Bedürfnisse von Wildtieren wie Igel, Fuchs, Grünspecht oder Wildbienen an ihre Lebensräume erfasst und aufgezeigt, wie diese in der Stadtplanung berücksichtigt werden können. Wichtig ist dabei, alle Lebensbereiche einzubeziehen, also etwa Futterstellen, Schlaf- oder Nistplätze, Orte der Jungenaufzucht, Paarungsorte, Vernetzung der Lebensräume etc. Will man beispielsweise Wildbienen fördern, genügt es nicht, Nisthilfen aufzustellen. Gleichzeitig müssen auch genügend Nahrungsquellen angeboten werden, also ein Blütenangebot in unmittelbarer Umgebung von Nisthilfen und dies von Frühling bis Herbst. Weisser hat zusammen mit seinem Team das Start up-Unternehmen Studio Animal-Aided Design gegründet mit dem Ziel, die Methode Animal-Aided Design (AAD) in die internationale Planungspraxis zu integrieren, um Biodiversität und die Stadtnatur innerhalb von Stadtentwicklungs-, Landschaftsarchitektur- und Architekturprojekten zu fördern. Beitrag im Schweizer Radio SRF1 vom 16.11.2021